Kirchenplatz Scharnhorst
Auftraggeber: | Franziskusgemeinde DO Scharnhorst |
Projektort | Dortmund Scharnhorst |
Erbrachte Leistungen: | Freianlagen nach HOAI 1996; Lph 1-9 |
Planungszeitraum: | 2000-2004 |
Bauzeit: | 2002-2004 |
Honorar (netto): | 110.000 € |
Bausumme (netto): | 650.000 € |
Projektgröße: | 16.500 m² |
Bauliche Besonderheiten: | Beteiligung beim Bau: Kinder- und Jugendgruppen erstellen mit professioneller Hilfe individuelle Flächenbeläge aus farbigem Beton für den Platz |
Sonstige Besonderheiten: | "Neuer Umgang mit Regenwasser" / Förderprogramm Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf |
Mit dem städtebaulichen Rahmenprojekt "Neuer Umgang mit Regenwasser" in Dortmund Scharnhorst wurde erstmals in dieser Größenordnung eine notwendig gewordene Kanalsanierung zum Anlass einer städtebaulichen Neuorientierung eines ganzen Stadtbezirks.
Aus einer Ideenwerkstadt heraus entwickelte sich ein Gesamtkonzept für die beiden Kirchgemeinden, die evangelische Schalomgemeinde und die katholische Franziskusgemeinde. Dieses vom Büro Landschaft planen + bauen entwickelte Konzept sieht vor, das anfallende Regenwasser zu sammeln, insbesondere das von den Parkplätzen stammende Wasser zu reinigen (Wurzelraumreinigung im Schilfbecken), zwischenzuspeichern und für Kinderspiele und Wasserspiele auf dem Kirchplatz nutzbar zu machen.
Der neue Scharnhorster Kirchenplatz wird gefasst von zwei mit unterschiedlichen Kletterpflanzen berankte Pergolen, eine westlich, eine östlich am Platzrand. Sie bilden eine lineare bauliche Verbindung zwischen den beiden Gemeindegebäuden.
Schmale solarbetriebene Wasserläufe, gespeist von einfach geformten Brunnen verstärken das Bild des Zusammenfindens, indem das Wasser von den beiden Kirchen zur Mitte fließt und sich im Begegnungsbrunnen vereint.
Goldrobinien mit ihrem frischen und lichten Grün verstärken die vom Alltag losgelöste Platzsituation, vermitteln vielmehr einen Haincharakter.
Die wichtigsten Wegeverbindungen erhalten zudem einen Plattenbelag aus mit Schilfpflanzen geprägtem Strukturbeton. Auch bleibt die Erreichbarkeit der Eingänge mit Fahrzeugen davon unberührt. Die geprägten und pigmentierten Platten wurden in einer Kunstaktion, auf der jedes Kind bzw. jeder Jugendliche des Ortes seine eigene Platte prägen durfte, hergestellt.
Die Neugestaltung des Kirchplatzes als einer zwar im Besitz der Kirchen befindlichen, aber öffentlich genutzten Fläche wurde damit ein wesentlicher Baustein bei der Neugestaltung von Scharnhorst durch den "Neuen Umgang mit Regenwasser".