Spielbudenplatz Hamburg
Auslober: | Stadt Hamburg |
Projektort: | Hamburg St. Pauli, Spielbudenplatz an der Reeperbahn |
Leistungen: | Wettbewerbsbeitrag |
Rang: | 3. Rundgang (bei mehr als 300 Teilnehmern) |
Der Spielbudenplatz ist das freie Feld am Rande des Großstadtdschungels Reeperbahn und wird als Mehrzweckbühne für die unterschiedlichsten Besetzungen neu geordnet, befestigt und beleuchtet. Der Entwurf reduziert sich auf die höchst mögliche Freihaltung der Platzflächen mit städtebaulich sinnvollen und subtil zitierten Grenzsetzungen.
Die kurzen Enden des Platzes öffnen sich dem fließenden Treiben der Reeperbahn.
Stählerne "Rote Laternen" grenzen den niveaugleichen Spielbudenplatz von der Spielbudenstrasse ab. Am Nordrand markiert ein durchgehendes bodenbündiges Rotlichtband die um 30cm erhabene Platzkante.
Die Zufahrt als Entrée des Platzes wird durch eine wellenförmige Anhebung der Fläche betont und bildet einen baulichen Verknüpfungspunkt des Operettenhauses mit den geplanten Hochhäusern.
Eine dem Ambiente der Reeperbahn zugängliche Beleuchtung lässt seine Akteure in der gewollten Anonymität des Halbdunklen. Punktuelles und lineares Licht, auf einem roten Lichtkissen schwebende Pollerleuchten und im Boden versenkte Rotlichtstreifen rahmen die in eine weiße, bodenbündige Lichttextur getauchten Platzflächen. Die Lichttextur ist gleichzeitig ein Lichtspiel. Die Metallstufe ist mit einer Induktionsschleife gekoppelt, so dass bei Betreten an dieser Stelle das Streiflicht deutlich heller wird. Die Akteure selbst bleiben im Dunkeln, ihre Bewegungen am Platzrand werden nur durch die mitwandernde Lichtintensität auf dem Platz wahrgenommen.
Aus Materialien und Licht entwickelt sich so ein Farbkonzept, welches dem sehr schroffen Stimulus der Reeperbahn durch eine der Märchenwelt entlehnte Thematik kommuniziert: Assoziationen für Weiß wie Unschuld, Reinheit, Schnee und Stille, Rot wie Liebe, Erotik, Blut und Feuer sowie Schwarz wie Nacht, Tod, Mystik und Tiefe.