Landschaftsbauwerk Nato-HQ in MG
Auftraggeber: | Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BIMA (als NU über assmann Architekten) |
Projektort: | Mönchengladbach Rheindalen, ehemaliges Natohauptquartier JHQ |
Leistungen: | Ingenieurbauwerk (Erdbauwerk) und Freianlagen nach HOAI 2013, Lp 1-4, Naherholungskonzept für gesamtes Areal sowie begleitende Umweltplanung inklusive Artenschutz (mit Neogrün im NU-Verhältnis), Durchführen von Workshops |
Planungszeitraum: | 2018-2020 |
Bauzeit: | - |
Honorar (netto): | ca. 200.000 € |
Bausumme (netto): | ca. 5 Mio € Erdbaukubatur und Freianlagen |
Projektgröße: | ca. 376 ha Gesamtfläche, davon 6 ha Erdbauwerk |
Bauliche Besonderheiten: | 35 Meter hohes Landschaftsbauwerk aus den Abbruchmaterialien des ehemaligen Natohauptquartiers |
Ziel der Konversion der Fläche durch die BImA ist die Schaffung eines Naherholungsgebiets, dass zum einen die Potentiale des Geländes als bereits erschlossene, historisch bedeutsame Flächeneinheit ausnutzt und zum anderen die großen Naturbrachen zu vielfältigen Waldflächen entwickelt. So kann ein Nebeneinander von menschlicher Erholungsnutzung und stark diversifizierter Naturentwicklung entstehen. Der zentrale Baustein des Gesamtkonzeptes des Naherholungsgebiets ist das Landschaftsbauwerk mit einem Aussichtspunkt, welcher das Erleben des Geländes als Ganzes ermöglicht und Verbindungen zur Umgebung – und hier vor allem den FFH Gebieten im Norden und Westen - herstellt. Auf dem Aussichtspunkt werden diverse Blickrichtungen in die nähere und weitere Umgebung dargestellt, welche dem Besucher die Struktur und die Vielfalt der Natur- und Landschaftsräume vor Augen führen soll. Das Landschaftsbauwerk soll aus den auf der Fläche abgebrochenen Baumaterialien entstehen. Das entstandene Konzept bildet die folgenden Parameter ab:
- eine modern geführte Erholungsnutzung mit einem Aussichtspunkt als Mittelpunkt (um eine flächenhafte Streuung zu vermeiden)
- vielfältige Naturentwicklung
- Artenschutz (insbesondere von gebäudebewohnenden Fledermausarten),
- Reminiszenzen an die Epoche des Natohauptquartiers
Das Landschaftsbauwerk fungiert als Mittelpunkt des Naherholungsgebiets. Es soll eine Höhe von ca. 35 m erreichen und somit einen Blick über die Baumwipfel hinaus auf das Gesamtgelände und die Umgebung ermöglichen. Auf einem Aussichtspunkt werden diverse Blickbeziehungen in die Umgebung dargestellt, sodass sich der Besucher in der historischen Struktur JHQ, dem Naturraum JHQ und der weiteren Umgebung verorten kann. Blickrichtungen werden darüber hinaus auch zur Stadt Mönchengladbach und zum Tagebau Garzweiler und dem hier entstehenden Tagebaurestsee dargestellt, um auch den größeren Kontext der Einbindung abzubilden. So entstehen eine Verbindung und ein Blick „vom Berg zum See“ und „vom Berg zur Stadt“.
Des Weiteren übernimmt das Bauwerk in sonnenzugewandten Hanglagen durch offene Gras- und Wiesenstrukturen die Habitatfunktion für Biotoptypen des Offenlandes und des Halboffenlandes. Zudem eignen sich die Abbruchmaterialien zur Herstellung nachhaltig funktionierender Magerstandorte (Offenlandwiesen) in erhöhter, nicht vom Mikroklima Wald beeinflusster Lage.
Aufgrund der hohen technischen und damit wirtschaftlichen Anforderungen an die Sicherung belasteter Ausgangsstoffe wurde das Projekt im Sommer 2020 nicht weiter fortgesetzt.